Schon in früheren Zeiten wurden unsere Vorfahren von furchtbaren Brandkatastrophen heimgesucht, so berichtete u. a. der Lehrer Pfretschner in seiner Chronik, dass Friesheim einst sehr groß war, später aber abgebrannt sei. Da es an gut ausgerüsteten Feuerwehren mangelte, taten sich laut einer Liste des Bezirks-Feuerwehr-Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren, Verband Regensburg, am 2. Oktober 1868 verantwortungsbewusste Männer zusammen und gründeten die FFW Friesheim. Aufzeichnungen und Unterlagen aus dieser Zeit gingen zum größten Teil bei einigen Grossbränden verloren. Im Jahre 1869 kaufte man zusammen mit der Nachbarfeuerwehr Illkofen-Auburg eine "Feuerlöschmaschine" für 315 Gulden, wobei Friesheim anteilig 126 Gulden zu zahlen hatte. 1872 beteiligte man sich an der Gründung eines Gauverbandes. Vermutlich Mitte der 70er Jahre wurde in Friesheim eine eigene fahrbare Handdruckspritze angeschafft. In einer Liste des königlichen Bezirksamtes Regensburg vom 1. Januar 1879 werden 40 Wehren mit Löschwagen, darunter Friesheim mit 34 Mann aufgezählt.

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Für dieses Fahrzeug wurde ein Gerätehaus neben der Friedhofsmauer errichtet, das bis 1962 genutzt wurde. Schon damals trafen sich die Feuerwehrleute regelmäßig zu Übungen an den Löschgeräten, wobei zu Beginn vom Adjudanten durch Namensaufruf die Anwesenheit überprüft wurde. Es kam zu vielen Einsätzen - auch in Nachbarorten. 1925 musste ein Scheunenbrand des Ludwig Högerl im Ort gelöscht werden. In der Nacht vom 17./18. Juli 1927 wurde ein Großbrand im Gehöft des Johann Lederer in Illkofen von 12 Wehren bekämpft. Fast alle Feuerwehrleute hatten am Tage zuvor an einer Fahnenweihe in Altenthann teilgenommen und ein Teil war wohl angetrunken. Die herbeigerufene Regensburger Berufsfeuerwehr wollten die Feuerwehrführer nicht mitlöschen lassen. Der Friesheimer Feuerwehrkommandant begrüsste sie mit den Worten: "Das ist unser Feuer, da habt`s ihr nix zu löschen", andere bespritzten Sie mit Wasser, um das Aufbauen der Motorspritze zu verhindern. Solche Zwischenfälle kamen damals im Landkreis häufig vor, jedoch hat sich heute aus der anfänglichen Ablehnung eine freundschaftliche und vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren entwickelt. Rechts sieht man das „1. Feuerwehrhaus„ der FF Friesheim, das bis 1962 genutzt wurde. 1928 fand vermutlich die 2. Fahnenweihe der Friesheimer Feuerwehr statt, an der 22 Manner für langjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden. Auf einem Gruppenfoto von diesem Ereignis ist eine 2. Fahne zu sehen, an die sich ältere Einwohner noch erinnern, diese ging aber in der Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg verloren.

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Das „1. Löschfahrzeug“ der FFW Friesheim Vierrädrige Saug- und Druckspritze Die Spritze hatte vorne 2 Bocksitze, in der Mitte eine Laterne und nach hinten etweder eine Schlauchhaspel oder einen Sitzkasten für 2 Personen. Ein paar Daten: Zylinder-Durchmesser: 90mm Bedienung: 6 Mann Leistung bei 55 Doppelhub pro Minute: 160 Liter Wurfweite: 24 Meter
Mit folgender Ausrüstung war die Saug- und Druckspritze bestückt: 7 Meter Saugschläuche in 3 Abteilungen, 30 Meter Hanfschläuche mit 3 Gewinden, 1 Strahlrohr mit 2 Mundstücken, die erforderlichen Schraubenschlüssel, ein metallener Seiher zum Abschrauben mit Weidenschutzkorb, Ölkanne und Holzhammer.

Um die Fahne von 1928 in Ehren zu halten, wurde sie zum 125-jährigen Gründungsfest 1992 restauriert.
Um Brände wirksam bekämpfen zu können, wurde am 10. Februar 1931 eine Motorspritze mit einer Leistung von 600 l/min für 3.793.- Reichmark gekauft. Ein Mast zum trocknen der Schläuche wurde in der Nähe des Feuerwehrhauses aufgestellt. An ihm befand sich ein Seilzug zum Aufziehen der Schläuche. Ein Feldstadelbrand am 15.10.1931 konnte bereits mit der neuen Spritze gelöscht werden. Mit dem Feuerausbruch im Anwesen Martin Schirmbeck am 8. August 1934 begann für Friesheim eine große Serie von Bränden: In der Nacht vom 26. auf 27. August 1934 wurde unsere Wehr nach Geisling zu einem Brand gerufen. Der Brand war gelegt und vernichtete das Anwesen und die Nebengebäude vollständig. Während sich die Friesheimer in Geisling bei den Löscharbeiten befand, wurde in Friesheim der Stadel des Erbhofbauern Seidl angezündet. Durch die Abwesenheit der örtlichen Feuerwehr konnte sich das Feuer, begünstigt durch starken Ostwind, rasch ausbreiten und griff auf 9 Nachbaranwesen über. Dem Feuer fielen 5 Wohnhäuser, 9 Scheunen und 14 landwirtschaftliche Nebengebäude zum Opfer. Alle Bewohner der Häuser und der größte Teil des Viehbestandes konnte gerettet werden. Aufopfernd halfen die umliegenden Feuerwehren den Friesheimern, unterstützt von der Berufsfeuerwehr Regensburg mit drei Motorspritzen, bei der Brandbekämpfung und der Sicherung der angrenzenden Gebäude. Der Gesamtschaden betrug 180.000.- Reichsmark und 33 Personen wurden obdachlos - sie konnten aber durch große Hilfsbereitschaft der Einwohner von Friesheim im Ort untergebracht werden.
Aus Angst vor weiteren Bränden wurde der damalige Nachtwächter Vocht von 2 Männern als zusätzliche Feuerwache begleitet. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme setzte sich die Brandserie fort...
Am 9. April 1935 brach ein Feuer in der Scheune des Gastwirtes Josef Burger aus, zu allem Unglück befand sich der Eiskeller für das Bier in diesem Gebäude! Am 25. Juni 1935 brannte ein Nebengebäude der Witwe Theres Schmidkonz. Am 21. September 1935 brannte der Stadel des Krämers Johann Solleder. Begünstigt durch Wind und Funkenflug griff das Feuer auf die Gebäude von Ludwig Vocht, Josef Probst und Josef Galler über. Unter Mithilfe der umliegenden Wehren und deren tapferen Einsatz konnte Schlimmeres verhindert werden. Menschen kamen bei diesem Brand nicht zu Schaden. Anfang 1936 konnte der Sohn des Nachtwächters Vocht als Brandstifter überführt werden und die Brandserie brach ab. Auf Betreiben des Kommandanten Reichl wurden 1936 eine größere Leiter und Gasmasken für die Feuerwehr angeschafft. 1937 legte die Gemeinde 3 Schneisen an dem stark bewachsenen Donauufer zur Löschwasserentnahme an und das Flußbauamt stellte auf Drängen der Gemeinde eine befahrbare Löschstelle am Ufer her. In den darauffolgenden Jahren blieb man von größeren Bränden verschont.

Am Neujahrstag 1967 musste mit Hilfe der Nachbarwehren ein Scheunenbrand im anwesen Paulus bekämpft werden. 1980 wurde eine Fahnenweihe für die neue Fahne unter Führung des damaligen Kommandanten Johann Jäger mit großer Beteiligung der Landkreiswehren durchgeführt.

1978 wurde das Gerätehaus renoviert und am 7. Mai eine Tragkraftspritze TS8 mit der dazugehörigen Ausrüstung gekauft. Am 7. Oktober des gleichen Jahres fand ein Tag der offenen Tür statt, an dem sich die Dorfbewohner mit großem Interesse über die Ausrüstung der Feuerwehr informierten. Um einen schnellen und erfolgreichen Einsatz der Feuerwehr zu gewährleisten, wurde Mitte der 60iger Jahre mit der Ausbildung von Löschgruppen begonnen. Mit dem Ziel, die Jugend für die Feuerwehr zu gewinnen, wurde 1978 die 1. Jugendlöschgruppe mit Erfolg ausgebildet. 1981 konnte auch eine Damenjugendgruppe ihre erfolgreiche Leistungsprüfung ablegen. Auf der Generalversammlung am 11. März 1982 wurde die Aufnahme von Frauen in die FFW Friesheim beschlossen. Im August 2002 legten 21 Jugendliche das bayerische Jugendleistungsabzeichen am Sportplatz ab. Kreisbrandinspektor Gruschka sprach von einer herausragenden Teilnehmerzahl, was für einen kleinen Ort wie Friesheim einmalig wäre. Durch Blitzschlag brach am 27. Mai 1986 im Anwesen Geser in einer Scheune mit Stallung ein Feuer aus. Durch Mithilfe der Nachbarwehren konnte ein Übergreifen auf umliegende Gebäude verhindert werden. Entstehende Gase machten den Einsatz von Pressluftatmern erforderlich, die Bevölkerung wurde durch Rundfunkdurchsagen aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zur besseren Alarmierung wurde 1989 eine zweite Sirene auf dem Werkstattgebäude der Firma Jäger im oberen Dorfteil installiert. Vom 17. - 20. Juli 1992 fand das 125 jährige Gründungsfest der FFW Friesheim statt. Dieses war zum damaligen Zeitpunkt eine der größten und schönsten Fahnenweihen des Landkreises Regensburg. Dem Fest gaben 71 Vereine die Ehre, die in einem farbenprächtigen Festzug zu bewundern waren. Am Montag spielten zum Festausklang die aus Funk und Fernsehen bekannten „Drei Z'widern“ auf. 1996 konnte das neue TSF in Empfang genommen werden, das erste TSF im Landkreis Regensburg, das mit einem vom Mannschaftsraum getrennten Koffer ausgestattet war, so wie es bei den Großfahrzeugen üblich ist. Das Fahrzeug der Marke Fiat Ducato mit Aufbau der Firma GFT wurde im Mai 1997 mit einem 3-tägigem Fest eingeweiht und offiziell seiner Bestimmung übergeben.